Man debattiert derzeit ein Leistungsschutzrecht. Ein Schutz zum Rechte der Leistung. Aber welcher eigentlich? Und wessen? Christoph Keese, Außenbeauftragter für besonders interessante Ideen beim Axel Springer Verlag, erklärt es so:
Verlage produzieren Inhalte, oder um einen Vergleich zu bemühen: Verlage stellen den Wein her, nicht die Flaschen.
Es ist unzulässig, einen Satz zu drehen und zu wenden, wie es einem beliebt. Machen wir es als Sprachspiel trotzdem einmal:
Verlage, nicht die Flaschen stellen den Wein her. Verlage produzieren Inhalte, um einen Vergleich zu bemühen.
Sicherlich nur ein Schelm, wer angesichts der Rolle des Axel Springer Konzerns (der übrigens seit 2003 auf Aktionärswunsch nicht mehr den Verlag im Namen trägt) hier eine Doppeldeutigkeit zu vermuten im Stande ist. Gesetze macht in Deutschland immer noch der Deutsche Bundestag. Nicht? Und sicherlich auch nur ein Zufall, dass der erste, der gestern inhaltlich etwas mehr über das im Koalitionsausschuss beratene Leistungsschutzrecht zu berichten wusste, die Bild war. Nicht? Und dann sicherlich erst recht ein Zufall.. Ach, das spar ich mir noch auf.
Dieses “Wein/Flasche”-Gedöns kommt von hier:
https://homes.eff.org/~barlow/EconomyOfIdeas.html
(Barlow, John Perry: The Economy of Ideas -Selling Wine Without Bottles on the Global Net/1992)
Ein wunderbarer Text.
So falsch.
Und doch so wahr.
Oder um eine andere Interpretation zu bemühen: „Verlage stellen den Wein her, nicht die Flaschen aus dem Bundestag, Piraten oder die Chaoten aus dem Computerclub.“ Von alten und neuen Schläuchen fange ich gar nicht erst an.
Was passiert, wenn es keine “Flaschen” mehr gibt (es geht ja NICHT nur um Google!):
* Das Leistungsschutzrecht wird kleinen Zeitungen schaden
http://www.claudia-klinger.de/digidiary/2012/03/06/das-leistungsschutzrecht-wird-kleinen-zeitungen-schaden/